WIR liegen wach in unseren Schlafsäcken und fragen uns, ob der/die andere wohl auch nicht schlafen kann? Irgendwann, nach dem X-ten Mal um die eigene Achse drehen, wird klar: Es geht beiden gleich! Es scheint was in der Luft zu liegen, wir fühlen uns kribblig und energiegeladen. Warum nur?
WIR beginnen unser bereits mehrfach geprüftes Spiel zu spielen: Du sagst A, ich sage STOPP. Und heute finden wir lauter Sachen, die es auf dem Zeltplatz zu finden gibt. Wir spielen und spielen, bis das Wort „Nachtruhe“ fällt. Da merken wir, dass es für die nun doch wirklich Zeit wäre. Wann kommt sie nur?
WIR schaffen es irgendwann dann doch noch, unsere kreisenden Gedanken auszuschalten und etwas (aber wirklich nur etwas!) Schlaf zu kriegen. Denn plötzlich beginnt es: Das absolute Blitz- und Donnerwetter!
WIR können anfangs nur das Grollen in weiter Ferne hören. Dann jedoch kracht es so laut, dass es uns vor lauter Schreck fast durchs Zelt wirbelt. Es folgen die ersten Tropfen, dann immer mehr. Überall auf dem kleinen Zeltplatz hört man Reissverschlüsse und Türen in Aktion. Alle hetzten aus den Matten, um die Sachen, die ums Zelt herum liegen, ins Trockene zu holen.
WIR haben unser Zeugs ebenfalls vor dem Ertrinken gerettet und horchen weiter auf das Gerumple. Mittlerweile wird es immer wieder hell und manchmal können wir durch die Zeltwand sogar die Linien der Blitze sehen, die vom Himmel herunter fahren.
WIR hoffen bloss, dass diese Energiebomben alle ins Meer treffen und nicht in einen der Bäume um uns. Und schon gar nich in unser bereits bestens getestetes und lieb gewonnenes Zelt!
WIR beginnen, uns gegenseitig Gutenachtgeschichten über verkohlte Leichen, von im Wasser befindlichen und unter Elekroschock gestellten Menschen und von Bäumen erschlagenen Leuten ins Ohr zu hauchen.
WIR sind so angespannt vor lauter Hell, Warten, Rumpeldibumpel – Hell, Warten, Rumpeldibumpel – etc., dass es uns beide dermassen aus den Socken haut (als hätten wir zum Schlafen welche angehabt), als es plötzlich nur noch Hell und Rumpeldibumpel heisst – Uff, das war unglaublich nah!
WIR sind froh, uns gegenseitig zu haben und da sich in der Natur immer die Schwächeren bei den Stärkeren Schutz suchen, machen wir (ich) das genau so.
WIE romantisch Nächte im Zelt doch sein können – bei einem richtigen Donnerwetter!
Tauchsafari auf die Inselgruppe der Kornaten 2. bis 9. September
( unser Gruppeneintrag ins Schiffsgästebuch)
Wer hat an der Uhr gedreht? – Ist es wirklich schon so spät?
Das Meer war flach, die Wände steil. – Der Vollmond verfinsterte sich zum Teil.
Purpur und gelb die Korallen an der Steilwand stehn, – leider sind die Farben auf unserem Bild hier nicht zu sehen (s.u.)
Die einen verloren Blei und Brille. – Doch wo ein Taucher ist, ist auch ein Wille.
Die andern drehen sich im Kreis, – dass man im Krater ist, bloss niemand weiss.
Die Sonnenstrahlen sind im Meer zu sehen. – Ohne „Holy-Heinz“ will keiner gehn.
Minen, Seelöwen und Brausetablette. – Lonac schnarcht mit Blaz im Bug kräftig um die Wette.
Lange wusste Michael keinen Rat. – Zum Schluss ersetzt Reis in der Unterwasserkamera sein Granulat.
An einen der vielen Kraken – verliert Steffi seinen Lampenhaken.
Und unsere Motorrad fahrenden Eidgenossen – haben alles dabei, ausser Tauchanzug und Flossen.
Tja, auf einmal ging es eins, zwei, drei… – Unsere tolle Woche war viel zu schnell vorbei!
Doch heute ist nicht alle Tage. – Wir kommen wieder, keine Frage!
Mit etwas schlechtem Gewissen, müssen wir eingestehen, dass wir unser Tagebuch in letzter Zeit etwas vernachlässigt haben. Irgendwie war uns der Besuch unserer Freundin Karin zu wichtig, als dass wir die Zeit hinter dem Computer verbringen wollten. Sorry! Trotzdem gilt es abschliessend zum Land Kroatien zu sagen, dass wir die Zeit hier sehr genossen haben. Die Vielfalt des Landes ist gewaltig und es fiel uns nicht schwer, immer wieder neue Ziele für Unternehmungen zu finden. Ein Highlight folgte dem andern, aber auch zum Relaxen und an einem gemütlichen Ort verweilen gab es immer wieder Gelegenheit. Wir haben es uns bei gutem Essen und allem was hier am Wegrand wächst (nur darauf wartend, gepflückt zu werden) so gut gehen lassen, dass wir das Gefühl haben, bald aus allen Nähten zu platzen.
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, zukünftig pro Woche einen Früchte und Gemüsetag einzulegen. Die Gewichtslimite unseres treuen Samsons ist schliesslich beschränkt! Tja, den ersten Diättag haben wir gestern ohne Brummen und Knurren im Magen überstanden.